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Chorfrauen

Gründerin Alix le Clerc

Alix Le Clerc gründete 1597 mit Hilfe von Pierre Fourier in Mattaincourt (Lothringen) eine neue Gemeinschaft zur Erziehung der weiblichen Jugend. Als zusätzliches viertes Gelübde versprachen die Schwestern, sich um die Erziehung der Mädchen zu kümmern. Die Gemeinschaft gründete im 17. Jahrhundert in Lothringen (Frankreich) mehrere höhere Mädchenschulen. 1603 wurde eine Niederlassung in Nancy gegründet, 1604 eine in Saint-Nicolas-de-Port. 1628 wurde der Orden der Augustiner-Chorfrauen kirchlich anerkannt. Im 17. und 18. Jahrhundert wurden zahlreiche Tochterklöster in Frankreich und Deutschland aufgebaut. Die Häuser waren ursprünglich organisatorisch unabhängig voneinander.

1927 schlossen sich einige der autonomen deutschen Niederlassungen zu einer Föderation zusammen. Weitere Klöster schlossen sich später an. Zu dieser Föderation gehören inzwischen

Kloster B.M.V. in Essen (seit 1652)
Kloster Unserer Lieben Frau in Offenburg (seit 1823)
Michaelskloster in Paderborn (seit 1658)
Kloster Goldenstein in Elsbethen bei Salzburg (seit 1877 Österreich)
Kloster Miasszonyknk Nöi Kanonokrend in Pécs (Ungarn 1851- 2006)
Kloster Notre-Dame in Bratislava (Slowakei seit 1747)

In Deutschland lebten im Jahr 2014 insgesamt 30 Augustiner-Chorfrauen mit Profess. Im Jahr 2021 bestanden in Deutschland drei Niederlassungen der Augustiner-Chorfrauen und zwar in Essen, in Offenburg und in Paderborn.

Pierre Fournier

Pierre Fourier, deutsch auch Petrus oder Peter Fourier, latinisiert Petrus Forerius war ein französischer Priester und Augustiner-Chorherr und ist ein Heiliger der katholischen Kirche.

Fourier war der Sohn eines Tuchhändlers und besuchte das Jesuitenkolleg von Pont-à-Mousson, das der Herzog von Lothringen zur Gegenreformation und zur Durchsetzung der Trienter Konzilsdekrete gegründet hatte. Mit 20 Jahren trat er in das Augustiner-Chorherrenstift Chaumousey ein und wurde 1589 zum Ordenspriester geweiht. Das Studium der Theologie und der Rechte führten ihn für sieben Jahre wieder nach Pont-à-Mousson; im Anschluss kehrte er in sein Stift zurück und verwaltete als Prokurator die Pfarrei des Ortes.

Die Einrichtung einer Freischule für Buben misslang – durch ihn hatte Alix Le Clerc allerdings die Eingebung zur Gründung der späteren Kongregation der Augustiner-Chorfrauen Unserer Lieben Frau mit dem zusätzlichen Gelübde der Mädchenerziehung. Auf Pierre Fourier gehen die systematischen Unterrichtsmethoden dieses Lehrordens durch Klassen und Lehrbücher sowie die Einführung der schwarzen Schultafel zurück.

Um seine beiden Ordensgemeinschaften, die Augustiner Chorfrauen und die Chorherren - der Bischof von Toul hatte ihn 1622 mit der Reform der Augustiner Chorherren in Lothringen beauftragt - nicht zu gefährden, entschloss er sich 1636 ins Exil zu gehen. Pierre Fourier starb am 9. Dezember 1640 in Gray. Seine Gebeine wurden 1641 nach Mattaincourt überführt. Beim Tod des Ordensgründers gab es 49 Häuser der Congrégation Notre-Dame.

Internat und Schule

Die Benediktinerabtei St. Peter in Salzburg hat 1877 den Sommersitz der Äbte in Schloss Goldenstein in Elsbethen bei Salzburg dem Orden der Augustiner-Chorfrauen zur Verfügung gestellt. Sie eröffneten hier ein Jahr später eine private Mädchen-Volksschule mit Internat. 1897 ging das Schloss in den Besitz der Augustiner Chorfrauen über, die es 1903 zur Bürgerschule mit Öffentlichkeitsrecht erweitert. 1938 bis 1947 war die Schule geschlossen und wurde 1947 als Mädchen-Hauptschule wieder eröffnet. Später wurde daraus die Private Mittelschule Goldenstein, die heute 300 Mädchen und Buben (seit 2017) besuchen. Das Internat wurde 2015 geschlossen. Für das Kloster und die katholische Privatschule haben nun das Augustiner-Chorherrenstift Reichersberg und die Erzdiözese Salzburg die Trägerschaft inne.

Das Kloster wurde bis zur Übergabe 2022 von drei Augustiner-Chorfrauen geführt: Sr. Bernadette (sie unterrichtete früher Textiles Werken, Hauswirtschaft/Ernährung, Kreatives Gestalten und sie war auch im Internat tätig), Sr. Regina (sie war Schulleiterin und unterrichtete Englisch, Mathematik, Biologie, Stenographie, Physik und Chemie) und Oberin Sr. Rita (die diplomierte Pädagogin für Kindergarten und Hort leitete das Internat).

1950 gab es insgesamt 38 Ordensschwestern, die in der Schule, im Internat, im Haushalt und im Garten gearbeitet haben. Für den Eigenbedarf und für die Kinder in Goldenstein wurden Gemüse angebaut und Hühner und zwei Schweine gehalten. Die geistlichen Schwestern der Augustiner Chorfrauen sind weiterhin eng mit dem Schulbetrieb verbunden und werden ihren Lebensabend im Kloster vor Ort verbringen.

Sr. Regina

Sr. Regina hat leider sein letztes Jahr ein Rückenleiden und kann sich nicht mehr so bewegen wie sie gerne möchte.

Sie hat lange Zeit Mathematik und Geometrie unterrichtet. Damals war Geometrie noch ein eigenes Fach und wir haben uns oft den Kopf darüber zerbrochen, ws man in Zukunft wohl mit dem Wissen werden könnte.

Später ergänzte sie dann noch die Fächer Stenografie und Biologie in Goldenstein.

Viele haben Sie noch als Schuldirektorin in Erinnerung.

Lange Zeit war sie dann auch Mutter Oberin der Augustiner Chorfrauen.

Somit übernahm Sie die Leitung der Schwesternschaft im Ordenswesen bevor sie von Sr. Rita abgelöst wurde.

Sr. Bernadette immer aktiv

Sr. Rita - allzeit bereit

Mit 16 machte sie den Tanzkurs und den Traktorführerschein. Zwei Jahre später hatte sie den B-Führerschein in der Tasche und stieg im Juli 1962 vor dem Bauernhof ihrer Eltern im oberösterreichischen Traunviertel in einen alten roten Opel. Ihr Zielwar das Kloster Goldenstein in Elsbethen.

„Ich wusste damals schon, dass ich Nonne werden möchte“, sagt Schwester Rita, Oberinder Augustiner Chorfrauen in Goldenstein. Auf dem Beifahrersitz sass damals ihr älterer, aber führerscheinloser Bruder, ein Augustiner Chorherr aus dem Stift St. Florian. Er hatte ihr das Kloster empfohlen. Dass der Opel nach der Besichtigung nicht und nicht anspringen wollte, haben die Geschwister als gutes Omen interpretiert.

Damals lebten dreissig Ordensschwestern in Goldenstein. Heute sind davon nur mehr drei übrig, Schwester Rita ist die Jüngste im Terzett. Nach ihr ist nur eine Schwester in den Ordeneingetreten, aber nach 13 Jahren wieder ausgetreten.

2022 Dezember

Sr. Bernadette - Eiserne Profess

Unsere liebe Sr. Bernadette feierte am Freitag, den 9. Dezember ihr 65jähriges Gelübde als Augustiner Klosterfrau (Eiserne Profess).

Als Celebrator fungierte unser höherer Obere, Mmag. Markus Grasl. Probst Markus hat gemeinsam mit einigen Chorherren aus dem Stift Reichersberg eine wundschöne Messe zur Ehre unser Sr. Bernadette gestaltet.

Prälat Markus erinnerte sich in seiner Predigt an seinen ersten Besuch im Kloster Goldenstein vor 28 Jahren und hob die Bedeutung der Profess für ein Kloster hervor: „Für eine Klostergemeinschaft ist die Profess die wichtigste Feier, denn sie ist Willensausdruck von Beständigkeit und Verbindlichkeit ein Leben lang.“

Anschliessend waren die Gäste zu einem wunderbaren Essen eingeladen, welches unser Koch Alois Feldinger gemeinsam mit den anderen Angestellten des Hauses kredenzte.

Juni 2024 Ehrenbürgerschaft

Sr. Rita, Sr. Bernadette und Sr. Regina, die die Verleihung via Fernsehübertragung von ihrem Zimmer aus mitverfolgte, leben seit Dezember 2023 in der Seniorenresidenz Schloss Kahlsperg. Zu Beginn der Verleihung der Ehrenbürgerschaft wurde dort ein Festgottesdienst gefeiert, den Pfarrer Roland Kerschbaum gemeinsam mit Bischofsvikar Gottfried Laireiter und dem Prior des Stifts St. Peter in Salzburg, P. Jakob Auer, zelebrierte.

Der Einladung der Gemeinde waren zahlreiche Gäste, darunter Abordnungen der Vereine, die Trachtenmusikkapelle sowie die Freiwillige Feuerwehr Elsbethen, gefolgt. Ebenso feierten H. Roman und Novize H. Matthias vom Augustiner-Chorherrenstift Reichersberg, sowie die Halleiner Schwestern Franziskanerinnen vor Ort, die den drei Goldensteiner Schwestern eine geistliche Beheimatung bieten, und Prälat Markus Grasl als Oberer des Klosters Goldenstein mit.

September 2024

Sr. Rita - Diamantene Profess

Mit einem festlichen Gottesdienst in der Kapelle der Seniorenresidenz Schloss Kahlsperg dankte Sr. M. Rita Hörtenhuber, die dem Kloster der Augustiner-Chorfrauen in Goldenstein angehört, am Tag des Festes Maria Geburt für die 60 Jahre ihrer Ordensprofess. Unter den Gratulantinnen waren auch Mitschwestern aus Bratislava sowie die Präsidentin der Augustiner-Chorfrauen Sr. M. Beate aus Essen. Auch Sr. M. Bernadette konnte in der Kapelle mitfeiern und Sr. M. Regina war es möglich via Videoübertragung vom Zimmer aus dabei zu sein.

Die Feier fand ihren Ausklang bei der gemeinsamen Agape, wo noch herzhaft gelacht und mit großer Freude gratuliert wurde. Vergelt´s Gott allen, die dieses Fest ermöglicht haben, besonders Frau Kerstin Tautz, Seniorenresidenz Schloss Kahlsperg.

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